Im neuen Koalitionsvertrag wird überraschenderweise Nürnberg, nicht Berlin, als zukünftiger Standort für ein Dokumentationszentrum der NSU-Morde benannt, wie es in der SZ vom 10. April 2025 von Uwe Ritzer und Roman Deininger berichtet wird "NSU-Dokumentationszentrum kommt nach Nürnberg". Das Zentrum soll in unmittelbarer Nähe zum Schwurgerichtssaal 600 in Nürnberg entstehen. Im Artikel heißt es: "Nun aber kommt stattdessen Nürnberg zum Zug, dass sich von Anfang an als Standort beworben hatte. Dem Vernehmen nach soll vor allem der CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident Markus Söder auf seine Heimatstadt als Standort gedrängt haben. Die bayerische Staatsregierung hatte sich frühzeitig für Nürnberg ausgesprochen. Kein Ort sei prädestinierter für ein nationales NSU-Dokumentationszentrum, hatte auch die dortige Bürgermeisterin und Kulturreferentin Julia Lehner (CSU) stets argumentiert."
Wenn das wirklich so ist, wieso wird dann die Kongresshalle in Nürnberg derart fehlgenutzt? Da ist sehr viel Raum, der dafür genutzt werden könnte um mögliches zukünftiges rechtsextremes Verhalten durch politische Bildung zu mildern. Das Dokumentationszentrum der NSU-Morde wäre sinnvollerweise auch in der Kongresshalle zu verorten. Neben dem bereits bestehenden NS-Dokumentationszentrum und dem von uns empfohlenen Zentrum für Menschen- und Völkerrechte und einem angegliederten Zentrum für Friedensforschung. Hier könnten auf einer viel größeren Basis die richtigen Impulse gesetzt werden.
Mit dem aktuell geplanten Vorgehen erscheint es uns, als wolle man sich mit möglichst geringem Aufwand ein möglichst plakativ wirksames Krönchen der Betroffenheit aufsetzen und gleichzeitig Party und Oper im Mahnmal machen. Es ist ein so massiver Widerspruch.
Die Geschichte um die Diskussion zur Planung auf dem Areal der Kongresshalle ist lang und desillusionierend. In vielen Jahren des Ringens um ein Ändern der Pläne haben die meisten Kontrahenten resigniert. Dennoch geben wir nicht auf. ...
Was die Stadt Nürnberg aktuell versucht, ist wie die Quadratur des Kreises. Es wird behauptet, dass eine künstlerisch-kulturelle Nutzung automatisch einen Gegenpol zur NS-Diktatur bildet und damit alles gut sei. Das allerdings erscheint uns wie ein sich immer wieder wiederholendes Mantra. Ein Zauberspruch, der nicht gelingen kann. ...
Luftline keinen Kilometer von der Kongresshalle entfernt befindet sich ein sehr großes freies Gelände, das zeitgleich beplant wurde: Lichtenreuth. Da wäre Platz für Kunst und Kultur gewesen. Den Kulturschaffenden wird aber eine Ausweglosigkeit vorgespielt. ...
"Man kann an diesem Ort alles spielen!" ruft HaJo Wagner laut hinaus, der Prof. Dr. ist und Leiter der Stabsstelle Ehemaliges Reichsparteitagsgelände. "Wie wäre es aber in der ersten Spielzeit mit Richard Wagners „Rienzi“ – der Lieblingsoper von Adolf Hitler, mit Franz Lehárs „Die lustige Witwe“ – der Lieblingsoperette von Adolf Hitler, und mit ...
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