Die vorgespielte Ausweglosigkeit

Lichtenreuth

"Ein neues Stadtviertel für Nürnberg. Geplant aus einem Guss. Wohnraum für viele tausend Menschen. Ein eigener Park. Innovative Mobilität. Willkommen in Lichtenreuth!" ... "Wohnen, Leben, Studieren und Arbeiten – in Lichtenreuth hat alles seinen Platz." ...

So bewirbt die Aurelis Real Estate GmbH ein Areal mit einer Fläche von 90 Hektar (das sind 900 000 m², oder die Fläche von sagenhaften 128 Fußballfeldern!), das Luftline nicht ein mal einen Kilometer von der Kongresshalle entfernt ist. Hier wird zeitgleich auf komplett frei verfügbarer Fläche geplant. 

Die Aussage "in Lichtenreuth hat alles seinen Platz." ist leider nicht wahr. Wo ist Platz für die Kunst und Kultur? Den Kulturschaffenden wird stattdessen eine Ausweglosigkeit vorgespielt und sie werden in die historisch maximal kontaminierten Räume der Kongresshalle und deren Innenhof gezwängt. 

Unser Appell an die Künstler*innen: Lassen Sie sich nicht in diese Sackgasse manövrieren! Sie werden benutzt für ein Finanzierungsspiel. Ihnen wird vorgemacht, dass es um Sie geht. Das ist aber offensichtlich nicht wahr. 

Wir stellen die Frage konfrontativ an die Stadt Nürnberg: Wenn es den Verantwortlichen wirklich um die Förderung von Kunst und Kultur geht, wieso werden sie dann in dieses bauliche Monstrum gesteckt? Wieso hat sich die Stadt nicht dafür eingesetzt, dass auf dem freien Gelände in Lichtenreuth Platz für die Oper und ein Künstlerhaus eingeplant wurde? Wieso hat sich niemand beherzt dafür eingesetzt, wenn die Kunst und die Kultur doch so hoch gehalten werden? So wird es jedenfalls dargestellt. Ist das denn unter diesem Aspekt noch glaubwürdig?

Wenn das Kulturareal an der Kongresshalle erst ein mal fertig ist, wird es der Oper und den Kulturschaffenden über viele Jahrzehnte nicht mehr möglich sein einen passenderen Platz für sich zu fordern. Sie werden festgehangen sein in etwas Ungutem.
 

An alle denen Kunst und Kultur in dieser Stadt wichtig sind: Stoppen Sie dieses Projekt. Lassen Sie es nicht zu, dass Kunst und Kultur sich in diese Ecke drängen lassen.

Ein Beitrag vom 23. Oktober 2024 im BR, Frankenschau zu Lichtenreuth: Neuer Stadtteil für 6.000 Menschen in Nürnberg

Statements

Die Diskussion um die Planung

Die Geschichte um die Diskussion zur Planung auf dem Areal der Kongresshalle ist lang und desillusionierend. In vielen Jahren des Ringens um ein Ändern der Pläne haben die meisten Kontrahenten resigniert. Dennoch geben wir nicht auf.  ... 

Die Quadratur des Kreises

Was die Stadt Nürnberg aktuell versucht, ist wie die Quadratur des Kreises. Es wird behauptet, dass eine künstlerisch-kulturelle Nutzung automatisch einen Gegenpol zur NS-Diktatur bildet und damit alles gut sei. Das allerdings erscheint uns wie ein sich immer wieder wiederholendes Mantra. Ein Zauberspruch, der nicht gelingen kann. ...

Die vorgespielte Ausweglosigkeit

Luftline keinen Kilometer von der Kongresshalle entfernt befindet sich ein sehr großes freies Gelände, das zeitgleich beplant wurde: Lichtenreuth. Da wäre Platz für Kunst und Kultur gewesen. Den Kulturschaffenden wird aber eine Ausweglosigkeit vorgespielt. ...

Ist das Kunstfreiheit, oder kann das weg?

"Man kann an diesem Ort alles spielen!" ruft HaJo Wagner laut hinaus, der Prof. Dr. ist und Leiter der Stabsstelle Ehemaliges Reichsparteitagsgelände. "Wie wäre es aber in der ersten Spielzeit mit Richard Wagners „Rienzi“ – der Lieblingsoper von Adolf Hitler, mit Franz Lehárs „Die lustige Witwe“ – der Lieblingsoperette von Adolf Hitler, und mit ... 

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