Das bestehende Dokumentationszentrum würde vergrößert werden um ein weiteres Dokumentationszentrum, das auf vergangene und aktuelle weltweite Menschen- und Völkerrechtsverletzungen aufmerksam macht.
In den Räumen der Kongresshalle entlang des hufeisenförmigen Umgangs würden VÖLKERRECHTSVERLETZUNGEN aus der ganzen Welt im Einzelnen dokumentiert werden: Als Beispiele seien nur Armenien 1915-1923, Ukraine (Holodomor) 1930, Kambodscha (Rote Khmer) 1975-1979, Ruanda 1994, Srebrenica 1995 genannt.
Mit einer historischen, politischen und soziologischen Aufbereitung würden hier aus möglichst neutraler Perspektive belegbare Völkerrechtsverletzungen dokumentiert werden. Dabei würde auch Raum für aktuelle Fälle – wie in der Ukraine und dem Gaza-Streifen – zur Verfügung stehen. Es darf erörtert und diskutiert werden, wie weit ein Staat, eine Vereinigung von Menschen, gehen darf und wo jeweils eine Grenze überschritten wird.
Es gäbe weitere Räume, in denen die allgemeinen MENSCHENRECHTE (das Recht auf Leben, das Verbot der Folter, die Religions-, Versammlungs- und Meinungsfreiheit, die Gleichheit vor dem Gesetz, Verbot von Sklaverei ...) thematisiert und vergangene wie aktuelle Verstöße dagegen an Beispielen erörtert und dokumentiert werden.
Es braucht Raum für die respektvolle Wahrnehmung der seelischen Not, die betroffene Menschen und Völker erfahren haben. Einen Raum, in dem auch Vorschläge aufgezeigt werden, wie ein guter Umgang mit dem Trauma gefunden werden kann. Auch, um eine unterbewusste transgenerationale Weitergabe zu mildern.
Des Weiteren gäbe es Räume für die Geschichte der Menschen- und Völkerrechtsbewegung. Bereits 1525 wurden im Bauernkrieg die ersten Meilensteine hierfür gesetzt. "Wir sollten heute stolz sein auf die Bauern, die 1525 "Freiheyth!" riefen und sich erhoben" schreibt Heribert Prantl in einer sehr lesenswerten Kolumne der SZ (vom 9.1.2025). Es sollte dargestellt werden wie sich die Bewegung weiter entwickelt hat über die französische Revolution von 1789 und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte 1948. Es sollten Porträts von Persönlichkeiten aufgezeichnet werden, die sich für die Menschenrechte eingesetzt haben, wie z.B. Mahatma Gandhi, Nelson Mandela, Dr. Martin Luther King, jr...
Keine unserer häufig als selbstverständlich wahrgenommenen Rechte und Freiheiten sind tatsächlich selbstverständlich. Sie sind hart erkämpft. Durch großes Leid überhaupt erst zu uns gekommen. Wir sollten sie hüten und hoch halten und sie keineswegs leichtfertig an politisch Rechte wieder verschenken. Wir würden es bitter bereuen.
Räume für Diskussionsrunden, Podiumsdiskussionen, Informationsveranstaltungen für Schulen, Universitäten, Gruppen und Einzelpersonen wären ebenfalls vorgesehen.
Eine künstlerische Aufbereitung von Menschen- und Völkerrechtsverletzungen auf der Ebene der Bildenden Kunst, der Darstellenden Kunst, der Musik und der Literatur sollte unbedingt stattfinden. Die Umsetzung kann in Ausstellungen, Bühnenauftritten, Konzerten oder Lesungen erfolgen.
Arbeitsräume sollten für Menschen, die sich in ihrer Arbeit aktuell diesen Themen widmen - und ggf. sogar in ihren Herkunftsländern selbst in Gefahr geraten sind - bereitstehen.
Auch an ein Büro für die Landeszentrale für politische Bildung, das Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg, Amnesty International und andere NGOs wäre zu denken.
Dazu käme noch ein internationales Archiv / Bibliothek.
Wahrnehmung, welche Ausprägungen von Gewalt es gibt.
Wahrnehmung, welche Strukturen zu Gewalt führen.
Historische Hintergründe und Verflechtungen von Gewaltstrukturen.
Psychologische Hintergründe für Gewaltstrukturen.
Verhaltensbiologische Muster und Hintergründe.
Rechtliche Strukturen, die Gewalt fördern.
Möglichkeiten der Trauma-Verarbeitung aufzeigen.
Subjektive künstlerische Darstellung des Erlebens.
Wer solche Strukturen erkennen und verstehen kann, sich selbst mit ihnen in Bezug stellt, kann handlungsfähig werden, um solche Strukturen rechtzeitig zu stoppen und den Weg für Frieden zu ebnen.
Ein Gebäude, das friedensstiftende Zukunftsgedanken fördert. Ein Gebäude, das einen gänzlich anderen Genius Loci in sich trägt und dennoch in direktem Bezug zur Kongresshalle steht.
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